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Jahreshauptversammlung 2013 der FF Rheinstetten

OB Schrempp: „2013 wird Feuerwehrjahr“

altHarmonisch verlief die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Rheinstetten am Samstag den 2. März 2013. Kommandant Jürgen Landhäußer konnte neben weit über hundert Feuerwehrleuten zahlreiche Gäste begrüßen. Hierzu zählten Oberbürgermeister Sebastian Schrempp, die Gemeinderäte Bernd Bauer (CDU), Franz Deck (CDU) und Walter Linsin (SPD), Kreisbrandmeister Thomas Hauck, Unterkreisführer Thomas Schneider, der 2.Vorsitzenden und stlv. Bereitschaftsleiter des DRK Neuburgweier, Kevin Sindermann sowie der Kommandant der Feuerwehr Au am Rhein, Michael Rastätter.

Nach dem Totengedenken ließ Jürgen Landhäußer das letzte Jahr Revue passieren, das ihn und die Wehr vielfach forderte.

Landhäußer erläuterte dass der aufzubringende Zeitaufwand immer umfangreicher wird. Dies gilt besonders für diejenigen Kameradinnen und Kameraden, die auch außerhalb des eigentlichen Übungs- und Einsatzdienstes weitere Aufgaben in der Feuerwehr übernehmen und begleiten. Die gesetzlichen und verwaltungsrechtlichen Vorgaben haben sehr zugenommen es wird immer mehr Professionalität erwartet, was grundsätzlich richtig ist, aber enormen Aufwand bedeute. Wäre nicht bei vielen eine ungeheure Begeisterung und Wille zum Helfen vorhanden, wäre dies nicht leistbar. Am Beispiel der Prüfung von Atemschutzgeräten und –masken zeigte er auf welcher Aufwand und damit auch Sicherheitsstandard heutzutage gefordert wird im Vergleich zu der Handhabung vor 25 Jahren, als er „junger Feuerwehrmann war. Ohne hauptamtlichen Gerätewart und eine entsprechende Werkstattausrüstung wäre das nicht zu stemmen. Auch bei der Aus- und Weiterbildung z.B. bei der Grundausbildung wird viel stärker noch Wert auf Qualität und Nachhaltigkeit gelegt. Dieses Konzept gab es auch damals schon, nur waren die Rahmenbedingungen leichter, da die schulische und berufliche Ausbildung und das gesamte Freizeitverhalten sowie der gesellschaftliche Wandel nicht so fordernd, wie heutzutage waren. Anhand diverser Folien belegte der Kommandant mit Zahlen wie viele Stunden Feuerwehrleute in ihre Aus- und Fortbildung investieren.

Um die Qualifikation gerade der Ausbilder zu steigern, hat er einige Kameraden zur Ausbildung an der Landesfeuerwehrschule angemeldet.

Auch viele Projekte prägen die Freizeit des Kommandanten, sind doch die meisten sehr zeitaufwändig. So musste die Feuerwehrsatzung nach der Änderung des Feuerwehrgesetzes überarbeitet werden. Hierbei fungierte Andreas Telpl als Projektleiter. Durch sein Wirken, in Zusammenarbeit mit dem Feuerwehrausschuss und dem Ordnungsamtsleiter Herrn Daum wurde die neue Satzung erarbeitet und durch den Gemeinderat beschlossen und letzten Mai veröffentlich.

Einen erheblichen Aufwand in Form von Datenerfassung und –eingabe erfordert das in der Feuerwehr eingeführte Verwaltungsprogramm. Es ergreift alle Bereiche wie Personal, Ausbildung, Kleiderkammer, Fahrzeuge, Geräte, Funk, Atemschutz und nicht zuletzt die Erfassung und Bearbeitung der Einsätze inklusive Berichterstellung. Diese Daten wurden in mühevoller Kleinarbeit durch kompetente Kameraden und Kameradinnen erfasst, wobei dies eigentlich nicht Aufgabe der ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen ist. Die notwendige Administration kann nur geleistet werden, da die Feuerwehr über Kameraden verfügt, die glücklicherweise die entsprechenden Fähigkeiten aus ihrer Berufswelt transferieren können. In diesem Zusammenhang dankte er besonders Ekkehard Schlayer, Andreas Ferwagner und Marko Köninger.

Durch die Jugendfeuerwehr wurde ein Entwurf einer neuen Jugendordnung inkl. Anmeldeformular erstellt.

Auch für den Feuerwehrbedarfsplan steht demnächst ein Entwurf zur Beratung durch den Gemeinderat zur Verfügung. Er beinhaltet eine Vielzahl an Daten, deren Ermittlung und Auswertung sehr aufwändig war. Auch für dieses, rund 55 Seiten starke Schriftstück zeigte sich vor allem Andreas Telpl verantwortlich. Mi dem Feuerwehrbedarfsplan erhält der Gemeinderat Entscheidungsgrundlagen und Planungssicherheit bezogen auf die Personalentwicklung sowie den erforderlichen Haushaltsmittel. Der Entwurf liegt aktuell zur fachlichen Begutachtung im Landratsamt bei Kreisbrandmeister Thomas Hauck.

Der Entwurf der Feuerwehrentschädigungssatzung ist ebenfalls in Arbeit. Grundlage ist die aktuell gültige Satzung von 2002 und Vorgaben des Feuerwehrausschusses von 2010. Die Feuerwehrentschädigungssatzung steht in enger Beziehung mit dem zuvor erwähnten Feuerwehrbedarfsplan und soll zusammen mit diesem im Gemeinderat beraten werden.

Eine Ausarbeitung eines Entwurfes einer Satzung zum Ableben einer Kameradin bzw. Kameraden ist ebenfalls fertig erstellt.

Die Überarbeitung der Kleiderordnung wurde ebenfalls 2012 begonnen. Im April 2013 wird hierzu eine Arbeitsgruppe gebildet. Hier wird es darum gehen, wie die Einführung der neuen Dienstkleidung des Landes Baden Württemberg in Rheinstetten erfolgt und wie unsere Einsatzkleidung den Erfordernissen angepasst und verändert wird. Außerdem wurden in 2013 vom Kommandant drei mehrseitige Dienstanweisungen verfasst und erlassen.

Nach diesen Ausführungen gab Kommandant Landhäußer die Zahlen des abgelaufenen Jahres bekannt:

Am Jahresende 2012 besteht die Freiwillige Feuerwehr Rheinstetten aus insgesamt 222 Feuerwehrleuten. Im Einzelnen sind dies 102 Männer und 10 Frauen der Einsatzabteilung (Zuwachs um 4 Personen), 67 Angehörige der Reserve- und Altersabteilung sowie 43 Kindern und Jugendlichen.

Als erfreulich bezeichnete der Kommandant, dass ein jüngerer feuerwehrtechnisch gut ausgebildeter Feuerwehrmann der Einsatzabteilung, der auch die erforderliche berufliche Qualifikation aufwies, bei der Stadt Rheinstetten eingestellt wurde. Damit ist es uns gelungen einen Schritt zur Verbesserung der Tagesverfügbarkeit zu erreichen. Ziel muss sein diese insgesamt weiter zu verbessern. Konzeptionelle Ansätze sind bereits entwickelt worden.

Der Kommandant freute sich über die gut besuchten Übungsstunden und gab die vielen Lehrgänge bekannt, die von Feuerwehrangehörigen auf Landkreisebene oder an der Landesfeuerwehrschule absolviert wurden. Besonders hob er hervor, dass die Karlsruher Verkehrsbetriebe ab Mai einen neuen Straßenbahnwagen einsetzen werden und hierzu schon ein Großteil der Mannschaft geschult wurde.

Dafür, dass mancher KameradIn seinen Urlaub oder Überstunden für seine Feuerwehrausbildung einsetzte, bedankte sich der Feuerwehrchef besonders. Dies entlastete die Stadtkasse.

Die Feuerwehr Rheinstetten wurde 2012 zu insgesamt 188 Einsätzen alarmiert, was einer Zunahme von 5 Einsätzen entspricht. In diesen 188 Einsätzen sind 30 Notfallseelsorgeeinsätze enthalten. Diese wurden von unserer Notfallseelsorgerin Anita Schreck und unserem Notfallseelsorger Walter Kastner bewältigt. „Zusammenfassend kann man sagen, dass 188-mal unsere Kameradinnen und Kameraden ihre beruflichen und privaten Belange nach hinten stellten um anderen zu helfen und für die Bevölkerung tätig zu werden“ so der Kommandant.

Die Einsätze gliedern sich in 25 Brandeinsätze, 78 Hilfeleistungen, 30 Notfallseelsorgeeinsätze, 29 Fehl- und 26 sonstige Alarme.

Nun zählte der Wehrführer einige bedeutende Einsätze auf: Darunter waren ein Dachstuhlbrand bei dem eine Photovoltaikanlage teilweise abgebaut werden musste, ein Flugzeugabsturz beim Segelflugplatz, mehrere Klein- und Mittelbrände und diverse Personenrettungen. Hierbei wurde das große Spektrum der Einsätze sehr anschaulich. Interessant war auch zu hören, dass an 19 Tagen sogar mehrere Einsätze zu bewältigen waren. Leider kam bei 4 Einsätzen jede Hilfe zu spät. Erfreulicherweise konnten aber 9 Personen gerettet werden.

Kurz ging der Kommandant noch auf die Wichtigkeit und die Zunahme von Brandverhütungsschauen ein, was eine zusätzliche zeitliche Belastung für die Feuerwehrführung darstellt.

Landhäußer gab noch den Beschaffungsstand des bestellten Einsatzleitwagen 1 an. Dieses Fahrzeug wird vermutlich im Mai ausgeliefert werden und ersetzt ein über zwanzig Jahre altes Vorgängerfahrzeug. Im Herbst wird sich die Feuerwehr mit der Beschaffung eines Mannschaftstransportfahrzeuges beschäftigen.

Mit Hinweisen auf Veranstaltungen und Terminen für 2013 sowie einem Hinweis auf den Schwerpunkt Personalgewinnung endete der Bericht des Wehrführers.

Jugendfeuerwehrwart Christian Holländer konnte von einem ereignisreichen Jahr für die Jugendfeuerwehr Rheinstetten berichten. In beiden Jugendgruppen wurde wieder mit viel Begeisterung Feuerwehrfachwissen, aber auch Teamarbeit, und Kameradschaft den Kindern und Jugendlichen vermittelt. Highlights waren jeweils ein „Berufsfeuerwehrtag“. Bei diesen Veranstaltungen wurde von den Jugendfeuerwehrangehörigen ein Stück weit der Wachalltag eines Berufsfeuerwehrmannes gelebt. D.h. Einsätze bewältigt, Ausrüstung gepflegt und gewartet und an Aus- und Fortbildung teilgenommen. Selbst das 24 – stündige Zusammenleben (Essen und schlafen einbezogen) wurde nachgebildet. Nun freuen sich die Jugendfeuerwehrleute auf das diesjährige Kreisjugendfeuerwehrzeltlager. Holländer dankte besonders den Jugendgruppenleitern und Betreuern, der Feuerwehrführung sowie Allen die die Jugendfeuerwehr unterstützten.

Kassenverwalter Georg Landhäußer verlas seinen Bericht über das Kassenjahr 2013. Das Ergebnis endete mit einem kleinen Minus im Vergleich zum Vorjahr. Rechnungsprüfer Wolfgang Diehl und Meiko Schmoranz bescheinigten eine einwandfreie Kassenführung und führten die Entlastung, die einstimmig ausfiel, durch. Nach der Feststellung der Jahresrechnung wurde die  Entlastung des Feuerwehrkommandanten abgefragt, die ebenfalls einstimmig erteilt wurde.

Unter dem nächsten Tagesordnungspunkt wurden Laura Ehrly, Florian Essig, Michael Gauder, Felix Kähs, Jonas Landhäußer, Philip Wesserling in die Einsatzabteilungen übernommen. In die Alters- und Reserveabteilung wechselten Adrian Groß und Giuseppe Campione.

Gemeinsam mit Oberbürgermeister Sebastian Schrempp wurden verschiedene Beförderungen und Ehrungen durchgeführt. Hierbei wurden zur Feuerwehrfrau bzw. / Feuerwehrmann Felix Burkart, Maurice Demmer, Steffen Hary, Manuel Hass, Raphael Heck, Andi Herrmann, Dominique Illinger, Philippe Illinger, Michael Kirgus, Gebhard Jöhsel, Jan Koffler, Jan Mermagen, Aaron Nees, Maximilian Neu, Daniel Steil, Nicolai Stumpf und Laura Wachter befördert.

Zur Oberfeuerwehrfrau bzw. zum Oberfeuerwehrmann wurden Florian Bodrogi, Björn Ehlert, Philip Ehrly, David Herrmann, Verena Kistner, Marko Köninger, Nadine Kunz, Thomas Nagel und Matthias Neu.

Die Beförderung zum Löschmeister und dies bedeutet Ernennung zur Feuerwehrführungskraft über eine Gruppe konnten Thomas Deck und Christian Holländer entgegennehmen. Sie legten in 2012 den hierzu erforderlichen zweiwöchigen Lehrgang an der Landesfeuerwehrschule Baden-Württemberg erfolgreich ab.

Den Beförderungsgrad Brandmeister, und somit die Berechtigung einen Feuerwehrzug (mindestens zwei Gruppen) zu führen erlangten Philip Bennewirtz und Andreas Ferwagner. Auch Sie hatten den hierzu notwendigen zweiwöchigen Lehrgang erfolgreich absolviert.

Danach wurde Mathias Ehrly zum Oberbrandmeister befördert. Neben dieser Beförderung ist besonders erfreulich festzuhalten das damit drei Angehörige der Familie Ehrly (Vater, Sohn und Tochter) eine Ernennung / Beförderung in einer Jahreshauptversammlung entgegen nehmen konnten – eine seltene Begebenheit, die eine „wahre“ Feuerwehrfamilie zeigt.

Im Anschluss folgten Ehrungen der Stadt Rheinstetten für langjährige Feuerwehrzugehörigkeiten. Hierbei erhielt Michael Barth die bronzene Feuerwehrordensspange der Stadt für 15 Jahre Zugehörigkeit. Für 30 jährige Feuerwehrzugehörigkeit erhielt  Bernd Marggrander die Feuerwehrordensspange in Silber. Sogar 50 Jahre gehört Alfred Radeschütz der Rheinstettener Feuerwehr an. Dafür wurde er mit der Feuerwehrordensspange in Gold ausgezeichnet.

Die Ehrungen durch das Land Baden-Württemberg führte Kreisbrandmeister Thomas Hauck durch. Er übergab an Josef Batrenik, Bernhard Heil und Waldemar Maier die vom Innenminister unterzeichneten Urkunden und heftete den drei Geehrten goldene Feuerwehrehrenzeichen an.

Eine Besonderheit oder Vielmehr eine Neuerung stellte die Vergabe des Feuerwehr Fitnessabzeichens dar. Die Deutsche Feuerwehr-Sportförderation hat zur Sicherung und Motivation der Fitnesserhaltung (Gesundheitsförderung) von Feuerwehrleuten Modalitäten zur Erringung des Deutschen Feuerwehr Fitnessabzeichen (DFFA) neu geschaffen. Als erste Erringer dieser neuen „Auszeichnung“ im Landkreis Karlsruhe wurde das Sportabzeichen an Philip Bennewirtz, Florian Bodrogi, Josef Kästel, Marko Köninger und Petra Müller ausgehändigt.

Kreisbrandmeister Thomas Hauck brachte neben den Grüßen des Landrats und den Feuerwehren des Landkreises Karlsruhes auch seinen Dank an die Feuerwehr Rheinstetten vor. Nicht zuletzt auch wegen des kreisweiten Engagements einiger Rheinstettener Feuerwehrleute in verschiedenen Positionen. Er bescheinigte der Wehr ein sehr gutes Arbeiten bei der Einsatzbewältigung. „Die Personalfrage ist die Zukunftsfrage überhaupt“, so der oberste Feuerwehrmann im Landkreis. Personalgewinnung und –haltung müsse an erster Stelle stehen. Die Feuerwehr verfügt in der Regel über gutes Gerät und Ausstattung, den Bedienern und Ausbildern muss die Aufmerksamkeit gelten. Besonders liegen dem Kreisbrandmeister Führungskräfte und deren Unterstützung am Herzen. Bei der Personalgewinnung wies er auch auf die Anstrengungen des Feuerwehrverbandes hin und erläuterte kurz die Initiativen plus 50 und 65 plus. Bei denen es um die Gewinnung von „Feuerwehr-Seiteneinsteigern“ (damit sind Personen gemeint, die nicht zuerst der Jugendfeuerwehr angehörten) geht. Auch gilt es, bisher wenig in den Feuerwehr vertretenen Bevölkerungsgruppen wie, Frauen und Personen mit Migrationshintergrund zu erreichen und für die Feuerwehrarbeit zu werben. Ein anderer Aspekt ist die Unterstützung durch junggebliebene Ältere (plus 65), die in vielen Bereichen mitwirken können.

Oberbürgermeister Sebastian Schrempp dankte allen Wehrleuten für ihre Bereitschaft und Arbeit für die Sicherheit der Rheinstettener Bürger. Der positive Eindruck über die ruhige und professionelle Feuerwehrarbeit den er beim letzten Großbrand gewonnen hatte, ist ihm noch in bleibender Erinnerung. Er sieht die hohe Belastung der Feuerwehrleute und einen Bedarf an Entlastung vor allem im administrativen Bereich. Sein Ziel ist es, die ehrenamtliche Strukturen aufrechtzuhalten. Dem Thema Tagesverfügbarkeit misst er eine hohe Bedeutung zu. Aufgrund der vielen neuen Satzungen und weitreichenden Regelungen im Feuerwehrbereich, die der Gemeinderat in 2013 zum Beschluss vorgelegt bekommen wird, bezeichnete er das Jahr 2013 als „Feuerwehrjahr“. Mit den Worten „kommen sie immer gesund von ihren Einsätzen nach Hause“ übergab er das Mikrofon an Gemeinderatsmitglied Walter Linsin. Dieser versicherte der Wehr, dass die Wertschätzung des Gemeinderats zu 100 Prozent da ist.

Am Ende der Versammlung dankte Feuerwehrkommandant Jürgen Landhäußer nochmals allen Feuerwehrleuten für ihre Arbeit, der Stadtverwaltung und den anderen Behörden und Hilfsorganisationen für die gute Zusammenarbeit und dem Gemeinderat für das vertrauensvolle Miteinander.