Rückblick über ereignisreiches Feuerwehrjahr mit 234 Einsätzen - standing ovations - für Bernd Nagel
Bereits im Januar leiteten anstelle des verhinderten Abteilungskommandanten Steffen Hary seine Stellvertreter Marko Köninger und Tim Kertzscher eine harmonische Jahreshauptversammlung der Feuerwehrabteilung Rheinstetten. Neben vielen Einsatzkräften der Abteilung Rheinstetten konnten sie auch die Gemeinderäte Christina Dik (JL) und Christian Spörl (CDU) begrüßen. Beim Totengedenken wurde besonders an den verstorbenen Egon Reis gedacht.
Der Jahresrückblick war der erste, nachdem vor einem Jahr das neue Abteilungsführungstrio gewählt worden war. Alle drei waren sich einig, dass sie sehr spannende, oft herausfordernde und manchmal auch recht schwierige Aufgaben zu meistern hatten. Mit ihrem Fazit „Wir sind stolz, mit und für euch diese Abteilung zu führen“, stellten sie klar, dass sie ein gutes Team sind, Gemeinsamkeit fördern und erweitern wollen und weiterhin motiviert sind.
Dank richteten sie an ihre Vorgänger, insbesondere Philip Bennewirtz, der sie auf ihre Aufgaben vorbereitete und bei Fragen zur Verfügung stand. Der Einstieg in die Führung der fast 100 Mitglieder (82 Männer und 14 Frauen) starken Abteilung war auch deshalb turbulent, da der zweite stellvertretende Kommandant Torsten Weßbecher sein Amt zur Verfügung stellte und der erste hauptamtliche Kommandant der Feuerwehr Rheinstetten Sascha Schröder den Dienstherrn wechselte. Trotz des großen Engagements von Thomas Bogenschütz, der als erster Stellvertreter vertretungsweise die Amtsgeschäft übernahm und besonders für seinen Einsatz gewürdigt wurde, bleiben viele zeitintensive Aufgaben weiterhin ungelöst. Dazu zählen unter anderem die Ersatzbeschaffung des Löschgruppenfahrzeugs LF 16, die Anschaffung neuer Einsatzkleidung, die Instandhaltung des Gebäudes sowie die Mitwirkung auf Landkreisebene. Die Einführung der ersten Drehleiter, die vielen spannenden Ausbildungsabende und das hohe Einsatzaufkommen im Jahr 2024 wurden durchweg positiv aufgenommen.
Das „Einsatzjahr“ begann, als das neue Jahr gerade mal 41 Minuten alt war. Beim Brand einer Doppelhaushälfte in Forchheim kamen auch die Drehleiter der Berufsfeuerwehr und die Feuerwehr Ettlingen zum Einsatz. In den Abendstunden desselben Tages gab es erneut einen Gebäudebrand und damit in nicht einmal 24 Stunden die zwei ersten – und auch zwei der größten - von insgesamt 234 Einsätzen in 2024. Im Vergleich zu 2023 sind das 21 Einsätze mehr, insbesondere im Bereich der Hilfeleistungen musste häufiger ausgerückt werden. Zu den markantesten Einsätzen zählten auch ein Bauunfall, bei dem ein Bauarbeiter zwischen meterhohe Schalwände gefallen und bis zur Brust verschüttet war. Im August und Oktober hielten insgesamt vier brennende Gartenhütten im Forchheimer Tiefgestade die Wehr in Atem. Besonders die schwierige Zugänglichkeit und schlechte Wasserversorgung waren herausfordernd. Ein heftiger Verkehrsunfall mit einer schwer verletzten und eingeschlossenen Person, sowie einem dutzende Meter weit herausgeschleuderten Motor galt es abzuarbeiten. Es gelang die Person innerhalb kürzester Zeit zu befreien, allerdings kam der fast 20 Jahre alte Rettungssatz bei modernen versteiften und crashoptimierten Fahrgastzellen an seine Grenzen. Zu 30 Einsätzen der psychosozialen Notfallversorgung im gesamten Landkreis Karlsruhe wurde Notfallseelsorger Walter Kastner gerufen. 28 Personen konnten im vergangenen Jahr gerettet werden, für fünf Personen kam leider jede Hilfe zu spät. An 62 Terminen wurden verschiedene Ausbildungen, Übungen und Unterweisungen am Standort durchgeführt. Über 50 überörtliche Lehrgangs- und Ausbildungsangebote wurden, teilweise an der Landesfeuerwehrschule, auf Kreis- und Unterkreisebene, aber auch in der eigenen Feuerwehr Drehleiter wahrgenommen. Einen besonderen Meilenstein stellte 2024 die Ausbildung und Inbetriebnahme der ersten Rheinstettener dar. In vier Vollzeitlehrgängen konnten 16 neue Drehleitermaschinisten ausgebildet werden. „Eine unglaubliche Leistung, die das mittlerweile sechsköpfige Ausbilder-Team um Josef Kästel hier erbracht hat.“ Mittlerweile ist die Drehleiter fester Bestandteil bei vielen Einsätzen. Kassenverwalter Tim Kertzscher berichtete über das vergangene Kassenjahr und die einwandfreie Führung konnte durch die Revisoren bestätigt werden. Er bedankte sich vor allem bei den zahlreichen Helfern und externen Unterstützern, die ein gelungenes Maifest und einen erfolgreichen Familientag ermöglicht hatten. Er stellte darüber hinaus die kameradschaftlichen Termine und den wertschätzenden Umgang innerhalb der Wehr heraus. Eine starke Gemeinschaft und Kameradschaft ist möglicherweise auch der Grund für zehn Neuzugänge und drei Übernahmen im letzten halben Jahr – ein bisher nie in dieser Größenordnung dagewesener Zulauf. Eine tolle Jugendarbeit, sowie die hervorragende Medienarbeit, vor allem durch Maximilian Neu sind wohl weitere Ursachen dafür, dass Mitbürgerinnen und Mitbürger einen Weg zu uns finden, um einer sinnvollen und nachhaltigen Tätigkeit nachzugehen. Der Obmann der Altersabteilung, Anton Jäger, konnte eine Reihe an Veranstaltungen seiner Abteilung vortragen. Er bedankte sich beim Feuerwehrförderverein für den schönen Adventnachmittag, der mit tollem Essen, Livegesangsdarbietungen von Feuerwehrleuten und Kaffee und Kuchen gespickt war. Jugendleiter Michael Barth trug einen sehr lebendigen Vortrag über die Jugendarbeit in der Abteilung, der 9 Mädchen und 22 Jungen angehören, vor. Unterstützt wurde er durch einen Jahresrückblick in Videoform von seinem Stellvertreter und Presseverantwortlichen Maximilian Neu. Dort wurden Highlights wie der 24-Stunden-Berufsfeuerwehrtag, Ausflüge, Übungen und Spaßveranstaltungen nachlebbar. Er erwähnte stolz, dass Stefan Spies, Lara Bogenschütz und Birgit Langlotz fortan das Betreuerteam unterstützen und gleich mehrere Aus- und Fortbildungen besuchten. Mit einem großen Dank an alle Unterstützer der Jugendfeuerwehr und den Förderverein schloss er seine Rede. Auch Unterkreisführer Jürgen Essig, der die Grüße der Landkreisführung überbracht hatte wurde gedankt, dass er nach seinem altersbedingten Ausscheiden aus der Altersabteilung seine Tätigkeit als Personalwart weiterhin anbot. Verschiedenen Teams: IT, Öffentlichkeitsarbeit, Kleiderkammer, Küche, Getränke und Festorganisatoren, den ehrenamtlichen Fahrzeugwarten, sowie dem Fahrdienst der Alterskameraden wurde ebenso gedankt.
Es folgten Beförderungen, Übernahmen und Ehrungen. Offiziell in die Einsatzabteilung übernommen wurden: Niklas Feldmeth, Andreas Gerundt, David Habicht, Dustin Hofmeister, Josephine Kölling, Fabian Langlotz, Thomas Meier, Kay-Sean Regner, Jutta Vogt, Torsten Vogt und Johannes Widmann. Befördert zur Feuerwehrfrau / zum Feuerwehrmann auf Probe wurden: Niklas Feldmeth, Dustin Hofmeister, Joesphine Kölling, Thomas Meier, Kay-Sean Regner, Jutta Vogt, Torsten Vogt, und Johannes Widmann
Beförderungen zum Feuerwehrmann / zur Feuerwehrfrau erhielten: Tim Finkbeiner, Arthur Kieser, Simon Kübler, Birgit Langlotz, Fabio Nagel, Tobias Nagel, Burim Podrimcaku und Julian Schorpp
Lara Bogenschütz wurde zur Oberfeuerwehrfrau und Florian Bräumer zum Oberfeuerwehrmann befördert
Den höchsten Mannschaftsdienstgrad Hauptfeuerwehrmann / -frau dürfen künftig Dominic Kis, Markus Lechleiter und Petra Müller tragen
Geschenke für vorbildlichen, lückenlosen Probenbesuch erhielten: Marko Köninger und Thomas Nagel. Für maximal zweimaliges Fehlen bei den angesetzten Dienstabenden erhielten: Timo Heil, Jürgen Landhäußer, Benjamin Langlotz, Simon Gentner, Mathis Koliger, Tim Mitterlindner, Tobias Nagel, Maximilian Neu und Nino Wöflel ebenfalls ein Präsent.
Nach Ablauf des Wahlzeitraumes wurde eine Beisitzerplatz in der Verwaltung frei, den Bernd Nagel innehatte. Zur Wahl standen der gewählte José Rivas und der als Nachrücker gewählte Thomas Nagel. Nach der Wahl gab es eine Überraschung für den scheidenden Hauptbrandmeister Bernd Nagel. In Würdigung seiner fast lückenlosen Ausschussmitgliedschaft seit 1997 erhielt er unter großem Beifall und standing ovations der Versammlung, einen großen Geschenkkorb überreicht.
Gruß- und Dankesworte der Kommandantin Tatjana Wurst, sowie des Oberbürgermeisters Sebastian Schrempp, der auch einen Dank und gute Wünsche für verletzungsfreie Einsätze vom Gemeinderat ausrichtete, schlossen die Versammlung ab.