Drehleiter für die Feuerwehr Rheinstetten – Teil 9

Im achten Teil unserer Serie „Drehleiter für die Feuerwehr Rheinstetten“ berichteten wir über den Start der intensiven Ausbildungsphase im Rahmen eines Theorietages im zentralen Feuerwehrhaus.

Nun, rund sieben Wochen später, haben alle vier Ausbildungsgruppen ihren 40-stündigen Drehleiter-Grundlehrgang abgeschlossen. In den jeweils fünf Tage dauernden Vollzeitlehrgängen wurde das theoretisch erworbene Wissen in der Praxis eingeübt. So beschäftigten sich die Teilnehmer zu Beginn mit dem Thema Abstützung und übten mit Hilfe von Kartons, die Hindernisse wie parkende Autos darstellten, das zielgenau und sichere Ausfahren der vier Stützen. Neben dem Überfahren von Mauern, wurde die Drehleiter auch in eine Schräglage gebracht, um Personen beispielsweise aus Baugruben retten zu können. Bereits nach den jeweils ersten Lehrgangstagen waren alle sichtlich beeindruckt von den zahlreichen Einsatzmöglichkeiten.

Am folgenden Lehrgangstag wurde dann das Feingefühl an der Steuerung der Leiter trainiert, indem mit einem unten am Korb angehängten Tennisball ein Slalom um Pylonen gefahren oder ein Reifen zielgenau auf eine Pylone gesetzt werden musste. Beim gemeinsamen Abschreiten der Dimensionen wurden wichtige Grundlagen für die späteren praktischen Übungen erworben, denn wesentlich schwieriger als das Bedienen des Hubrettungsfahrzeuges, stellt sich die Positionierung an der Einsatzstelle dar. Fleißig wurden dabei Schritte gezählt, um die notwendige Entfernung zum Gebäude, die Breite der Stützen und andere relevante Maße für die folgenden Übungen an echten Objekten parat zu haben.

Das Wissen fügte sich dann am dritten Lehrgangstag wie ein Puzzle langsam zusammen, als die ersten Übungsobjekte angefahren und das rund ums Feuerwehrhaus Erlernte in unbekannter Umgebung Anwendung finden sollte. Immer wieder wurden dabei auch die Objekte in ganz Rheinstetten gewechselt, um realitätsnah üben und ein Auge für die Positionierung und mögliche Gefahren entwickeln zu können. Viele Interessierte von jung bis alt verfolgten dabei gespannt die Übungen. Der vierte Lehrgangstag wurde im Rheinhafen verbracht, der viele, teils außergewöhnliche und fordernde Szenarien für die Teilnehmer bereithielt. Von der Wasseroberfläche bis über die Dächer, zwischen Silos und in Lagerhallen – all diese und noch viele Szenarien mehr, konnten am Hafenbecken 2 geübt werden. Am fünften und letzten Lehrgangstag wurde vormittags das Erlernte wiederholt, bevor nach der Mittagspause die Abschlussprüfung abgenommen wurde. Je zwei Teilnehmende mussten eine Einsatzlage gemeinsam meistern, ihre Entscheidungen erläutern und den sicheren Betrieb des Hubrettungsfahrzeuges unter Beweis stellen. In einem Einzelgespräch wurden von den Prüfern auch die theoretischen Lerninhalte abgefragt, Fallbeispiele gestellt und Zahlen, Daten und Fakten überprüft. Im Abschlussgespräch ließ man die Woche Revue passieren und die Teilnehmer erhielten individuelles Feedback.

Nach den intensiven jeweils 40-stündigen Lehrgangswochen, mit zahlreichen Übungen an Ein-, Mehrfamilien- und Hochhäusern und dem Lernen der Theorie, konnte jede und jeder stolz die Lehrgangsurkunde entgegennehmen. Insgesamt nahmen 15 Kameraden und eine Kameradin der Abteilung Rheinstetten teil. Verstärkt von den Kameraden, die diese Ausbildung bereits im beruflichen Kontext bei Werk- oder Berufsfeuerwehr durchlaufen und an einer halbtägigen Unterweisung auf die Rheinstettener Drehleiter teilgenommen haben, stellen diese zukünftig den Personalpool für den Betrieb der Drehleiter.

Wir bedanken uns bei allen Hausbesitzern und Objektverantwortlichen, die uns Übungen an ihren Gebäuden ermöglicht und so zu einer gelungenen Ausbildung beigetragen haben. Ebenfalls bedanken wir uns bei den vier Ausbildern Michael Barth, Thomas Bogenschütz, Josef Kästel und Jonas Landhäußer für die gelungenen Ausbildungswochen.

In unserer Serie „Drehleiter für die Feuerwehr Rheinstetten“ werden wir immer wieder über den aktuellen Status und Neuigkeiten berichten.