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Jahreshauptversammlung Freiwillige Feuerwehr Rheinstetten

Zahl der Einsätze in 2013 stark angestiegen;

Deutsches Feuerwehrehrenkreuz für Jürgen Essig

JHV FF RH 2014 IMG 7786„Bleiben Sie am Schlauch, machen Sie weiterhin erfolgreich Feuerwehrdienst und kehren Sie immer gesund von den Einsätzen zurück“, wünschte sich Oberbürgermeister Schrempp von den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Rheinstetten bei deren Jahreshauptversammlung am 22. März im Feuerwehrhaus. Doch der Reihe nach.

Im gut besuchten Feuerwehrhaus konnte Feuerwehrkommandant Jürgen Landhäußer neben seinen Feuerwehrangehörigen zahlreiche Gäste begrüßen. Von den örtlichen Parteien konnten Bernd Bauer (CDU), Gerhard Bauer (SPD), Christopher Essig (CDU), Manfred Rihm (ULR) und Gerhard Waidner (ULR) willkommen geheißen werden.

Vom DRK Forchheim waren der erste Vorsitzende Maik Olpp und sein Stellvertreter Holger Feldmaier gekommen. Die Stadtverwaltung war durch OB Sebastian Schrempp, Ordnungsamtsleiter Ronald Daum und Feuerwehrsachbearbeiterin Michaela Gerstner vertreten. Die Feuerwehren des Landkreises wurden durch den stellvertretenden Kreisbrandmeister Jürgen Bordt und Unterkreisführer Thomas Schneider repräsentiert.

Nach Begrüßung und Totenehrung ließ Kommandant Landhäußer das vergangene Jahr Revue passieren. Dieses war geprägt durch sehr viele Einsätze und u. a. durch die Mitwirkung bei der Erstellung der Entschädigungssatzung, die Erstellung des Feuerwehrbedarfsplanes, die Übernahme und Indienststellung eines neuen Einsatzleitwagens 1, diversen Ersatzbeschaffungen, Instandsetzungsarbeiten am Mehrzweckboot, Neubeschaffung und Indienststellung eines Eisretters, Planung sowie Erstellung des Leistungsverzeichnisses für den neuen MTW der Abteilung Neuburgweier, Einrichten einer Arbeitsgruppe  „Einsatzkleidung Rheinstetten 2016“ und Anstrengungen zur Gewinnung neuer Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden.

Dann führte Landhäußer auf, dass in 2013 eine hohe Zunahme der Einsätze um rund 67 % zu verzeichnen war. Dies war vor allem dem Unwetter im Juni und dem Hochwasser im August geschuldet. Insgesamt mussten, inclusive 30 Einsätzen der Rheinstettener Notfallseelsorger (Walter Kastner und Anita Schreck), 264 Einsätze abgearbeitet werden. D. h. 264 mal haben die Feuerwehrleute ihre beruflichen und privaten Belange nach hinten angestellt und sind für die Bevölkerung tätig geworden und dies über 40 mal mehrmals am Tag. Im Vorjahr waren „nur“ 158 Einsätze zu bewältigen. Die Einsätze gliederten sich in 50 Brandeinsätze, dies bedeutet eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr, 149 Technische Hilfeleistungen, davon 60 Einsätze verursacht durch Unwettereinflüsse, der „Rest“ sind Tierrettungen, Einsätze unter Beteiligung von Gefahrgut, Fehlalarmierungen und sonstige Einsätze, wie zum Beispiel ein Ertrinkungseinsatz am Epplesee. Im Jahr 2013 rückte die Rheinstettener Feuerwehr zweimal aus bei der jede Hilfe, für die betroffene Person, leider zu spät kam. Erfreulicherweise konnten 19 Personen gerettet werden.

Bei den Einsätzen konnte die Feuerwehr auf einen Personalstamm von 117 Angehörigen (davon 12 Frauen) der Einsatzabteilungen zurückgreifen, was einer Zunahme um fünf Personen bedeutet. Insgesamt verfügt die Rheinstettener Wehr über 236 Feuerwehrleute. Darin eingeschlossen sind die 44 Jungen und 8 Mädchen der Jugendfeuerwehr, sowie die 67 Angehörigen der Alters- und Reserveabteilungen.

Danach gab der Wehrführer eine Übersicht über, die für erfolgreiche Feuerwehrarbeit notwendige, Aus- und Fortbildungen, die in der Gesamtheit zugenommen hat. Er zeigte auf, dass neben den wöchentlichen Unterrichten und Übungen etliche Feuerwehrangehörige auf Landkreis oder Landesebene (Landesfeuerwehrschule) aus- bzw. weitergebildet wurden. Hierbei ist eine große Vielfalt anzutreffen. So reicht der Reigen an Ausbildungen von der Grundausbildung, über Chemikalienschutzanzugtragetraining, Sprechfunk-, Führungs- und Maschinistenausbildung bis hin zum Besuch von Fachkunde- und Ausbilderlehrgängen oder zu einem Seminar, der die Gefahrenabwehr bei Einsätzen auf dem Rhein beinhaltet. Die Heißausbildung in einem Brandcontainer zeigte den Feuerwehrleuten die Gefahren und die richtige Vorgehensweise bei einem Brandeinsatz auf und führt zu mehr Sicherheit in brennenden Räumen. Zum Thema Aus- und Fortbildung ist besonders zu erwähnen, dass einige Feuerwehrleute bei diesen Maßnahmen auf Gehaltsfortzahlungen verzichteten und Urlaub oder Überstunden opferten.

Die hohe Zahl der Einsätze sowie der Aufwand die Feuerwehr zu führen und anzuleiten sowie die notwendigen Einsatzplanungen, Brandschutzverhütungsschauen und Verwaltungstätigkeiten durchzuführen geht an die Grenze, die durch eine ehrenamtliche Feuerwehr geleistet werden kann. Dies betrifft neben diesen Bereichen auch die Gerätewartung, hier herrscht eine nicht zufriedenstellende Stellenbesetzung im Bereich des hauptamtlichen Gerätewartes, so der Kommandant mit Blick zu OB und Gemeinderat. Zum Schluss seines Berichts kündigte der Kommandant die Meilensteine 2014 an: Umstellung und Einführung der neuen Alarm- und Ausrückeordnung, die personellen Ausgestaltungen im Bereich der hauptamtlichen Kräfte, insbesondere die vom Gemeinderat neu geschaffene Stelle des Koordinator Brand- und Katastrophenschutz (BKS), neue Einsatzkleidung und Uniform, Mitwirkung beim Kreisfeuerwehrtag 2014 in Bad Schönborn und das Übungswochenende in Stetten. „Aufgaben ohne Ende!“ so der Kommandant, der die Zunahme der Tätigkeiten ab 2011 so nicht vorhersah und die freiwillige Feuerwehr am Ende des Machbaren sieht. Mit Dankesworten bei allen Mitstreitern endete der Bericht, zu dem es keine Fragen gab.

Es folgte der Bericht von Kassenverwalter Georg Landhäußer, der von einem Zuwachs in der Kasse berichten konnte. Dieser ist eigentlich keiner, da noch verzögerte Abgänge erwartet werden. Seine Arbeit wurde von Rechnungsprüfer Wolfgang Diel als vorbildlich bezeichnet. Diel schlug anschließend der Versammlung die Entlastung des Feuerwehrkommandanten vor, die einstimmig erfolgte.

Der Rheinstettener Jugendfeuerwehrwart Christian Holländer erläuterte die zahlreichen Aktivitäten der Jugendfeuerwehr. Highlight in 2013 war der Besuch des Kreisjugendfeuerwehrzeltlagers. Aber auch bei der 72-Stunden Aktion der Erzdiözese Freiburg, der Stadtrallye und dem Wettkampf um den Jürgen-Burkart-Gedächtnispokal beteiligten sich die Jugendlichen erfolgreich. Erfreulich ist der große Personalzuwachs um neun Jugendliche. Gleichwohl gilt es die Anstrengungen für die Gewinnung von Jugendlichen für die Jugendfeuerwehr, die Holländer als „Nachwuchsschmiede“ bezeichnete, noch weiter auszubauen. Denn den Demographischen Wandel werden auch die Jugendfeuerwehren zu spüren bekommen. Gut aufgestellt ist die Führung der Rheinstettener Jugendfeuerwehr. Acht neue Betreuer nahmen ihr Amt auf und qualifizierten sich durch entsprechende Lehrgänge.

Nun folgte die Übernahme in die Einsatzabteilungen. Übernommen wurden Michael Deutsch, Jasmin Fauth, Marcel Keller, Henning Kryzanowski,  Markus Proksch, Moritz Schof, Tobias Schwarz und Stefan Sprenger. Ein Großteil der vorgestellten Personen entstammt der Jugendfeuerwehr und ist nunmehr mindestens 17 Jahre alt. Aber auch neue „Mitglieder“ werden so ganz offiziell zu Rheinstettener Feuerwehrleuten. Eine Besonderheit war hierbei, dass ein Feuerwehrangehöriger einer anderen Feuerwehr bei uns eine „Zweitmitgliedschaft“ antritt. Hierbei handelt es sich um einen Studenten, der in Karlsruhe studiert und noch seiner Heimatgemeindefeuerwehr im Landkreis Lörrach angehört. Seit der Novellierung des Feuerwehrgesetzes im Jahr 2010 ist dies möglich. Es stellt eine Möglichkeit dar, die (Tages-)Verfügbarkeit von Einsatzkräften zu verbessern.

In die Alters- und Reserveabteilung wechselte Oberbrandmeister Franz Weißenburger über. Er ist seit Mai 1975 in der Freiwillige Feuerwehr, hat viele Ausbildungen erfolgreich abgeschlossen, war zehn Jahre stellvertretender Abteilungskommandant in Neuburgweier, lange Zeit im Feuerwehrausschuss und Schriftführer.

Nun folgten Beförderungen und Ehrungen. Nach erfolgreich durchlaufener Grundausbildung konnte Laura Ehrly zur Feuerwehrfrau befördert werden. Den Dienstgrad Feuerwehrmann tragen fortan Florian Essig, Michael Gauder, Jonas Landhäußer und Philip Wesserling.

Danach beförderte Feuerwehrkommandant Jürgen Landhäußer: Michael Heppekausen, Thomas Klink, Daniel Reichert, Sebastian Sokoll und Christoph Deck zu Hauptfeuerwehrmännern. Andreas Steimer wurde zum Oberbrandmeister befördert.

Die folgenden städtischen Ehrungen übernahm OB Schrempp. Für die 15 jährige Feuerwehrmitgliedschaft erhalten Manuel Heil und Christian Markl die Feuerwehr-Ordensspange der Stadt in Bronze. Die Ordensspanne in Silber für 30 Jahre Zugehörigkeit erhielt Uwe Neidhardt. Die Ordensspange der Stadt für 50 Jahre Feuerwehrzugehörigkeit erhält Rudolf Schneider. Die Auszeichnung für 60 Jahre wurde Paul Burkart zuteil.

Die Landesehrungen in Form von Urkunden und Ehrenzeichen für 25 bzw. 40 Jahren Feuerwehrdienst nahm der stellvertretende Kreisbrandmeister Jürgen Bordt im Auftrag des Innenministers vor. Das Feuerwehr Ehrenzeichen in Silber erhalten die Oberlöschmeister José Garcia Rivas und Michael Wüst. Für 40 Jahre Feuerwehrdienst wurden Jürgen Essig und Wolfgang Follner mit dem Feuerwehr Ehrenzeichen in Gold ausgezeichnet.

Nun folgten Auszeichnungen für besonders sportliche Leistungen. Nach Absolvieren der geforderten Leistungen erhielten das Deutsche Feuerwehr Fitnessabzeichen in Bronze Nadine Kunz und Aaron Nees. Noch schwierigere Anforderungen erfüllten Michael Barth, Philippe Illinger, Philip Bennewirtz, Simon Klein, Hary Steffen, Marko Köninger, Frank Humpfer und Petra Müller, die dafür mit dem silbernen Abzeichen „belohnt“ wurden. Die große Hürde die zum Erringen des Deutschen Feuerwehr Fitnessabzeichen in Gold erforderlich ist überwand Josef Kästel und konnte die Auszeichnung entgegen nehmen.

Die Kameraden, die in 2013 das Feuerwehr-Leistungsabzeichen in Bronze ablegten beglückwünschte Feuerwehrkommandant Landhäußer nochmals besonders und zählte deren Namen auf. Von der Abteilung Rheinstetten: Florian Essig, Steffen Harry, Dominique Illinger, Philippe Illinger, Gebhard Jösel, Thomas Klink, Jan Koffler, Aaron Nees, Philip Bennewirtz und Nico Stumpf. Von der Abteilung Neuburgweier: Maurice Demmer, Michael Gauder, Manuel Haas, Raphael Heck, Jonas Landhäußer, Maximillian Neu, Daniel Steil, Laura Wachter und Philip Wesserling,.

Danach nutzte Abteilungskommandant Philip Bennewirtz die Gelegenheit um sich für langjährige Ausschussmitgliedschaft bei Frank Humpfer, Anton Jäger und Andreas Telpl mit je einem Gutschein zu bedanken.

Nun trat der stellvertretende Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzende Eckard Helms ans Mikrofon. Er überbrachte die Grüße des Verbandes und stellte aktuelle Tätigkeiten vor. Insbesondere Verwies er auf die Mitgliedergewinnungskampagne 50plus, bei der es darum geht mehr Menschen zur Arbeit in den Feuerwehren zu gewinnen. Unterrepräsentiert sind Frauen, Personen mit Migrationshintergrund und Personen mit Handicap, deren Rekrutierung besonderes Augenmerk gilt.

Außerdem hatte Helms eine besondere Ehrenurkunde mitgebracht. Für seine Verdienste um das Feuerwehrwesen erhielt Jürgen Essig das Feuerwehr Ehrenzeichen des Deutschen Feuerwehrverbandes in Silber. Essig erhielt die hohe Auszeichnung für seine jahrzehntelange Führungstätigkeit an vordersten Stellen. Unter seiner Amtszeit als Abteilungskommandant wurden die Abteilungen Forchheim und Mörsch erfolgreich verschmolzen. Er wurde zum ersten Abteilungskommandanten der daraus entstandenen neuen Abteilung Rheinstetten gewählt. Außerdem bringt er sich seit vielen Jahren im Führungsstab des Landkreises ein, bei der Ausbildung und im Beschaffungswesen.

Unterkreisführer Thomas Schneider aus Sulzfeld brachte den im Juli stattfindenden Kreisfeuerwehrtag 2014 in Bad Schönborn der Versammlung näher. Er lud ein diese viertätige Veranstaltung zu besuchen und warb um Mitwirkung bei der Darstellung des Themas „Technischen Hilfeleistungen durch die Feuerwehren“, welches der Unterkreis Obere Hardt zur Geltung bringen solle.

Der stellvertretende Kreisbrandmeister Jürgen Bordt überbrachte Grüße des Landrates und des Kreisbrandmeisters und brachte Infos zum Neubau einer Atemschutzübungsanlage und der Integrierten Leitstelle mit. Er zeigte sich in der neue Feuerwehruniform und lobte deren Tragekomfort. Erfreut zeigte sich Bordt über das hiesige hohe Ausbildungsniveau, deren positive Auswirkungen er beim Tiefgaragenbrand im Januar selbst erlebt hatte. Die Feuerwehr Rheinstetten sei in vielen Fällen eine Vorzeigefeuerwehr, so ist sie ein Vorreiter in der Entschädigung, ein Thema, das in vielen Feuerwehren diskutiert wird. Auch die Schaffung der Stelle des Brand- und Katastrophenschutzkoordinators (BKS) sei beispielgebend und ein guter Weg das Ehrenamt zu stärken, da vieles rein auf freiwilliger Basis nicht leistbar ist. Besonders dankte er für die Mitarbeit von einigen Angehörigen der Rheinstettener Wehr in verschiedenen Gremien oder als Referent oder Fachgebietsleiter auf Kreisebene.

In seinen Grußworten dankte der Forchheimer DRK Bereitschaftsleiter Maik Olpp für die gute Zusammenarbeit und Kameradschaft, vor allem auch bei Einsätzen, die Hand in Hand erfüllt werden.

Verwaltungschef Oberbürgermeister Sebastian Schrempp bescheinigte nochmals, dass 2013 für die Feuerwehr ein sehr anstrengendes Jahr war und die Verwaltung dringend Arbeit abnehmen muss. Hierfür soll u.a. die neue Stelle des BKS sorgen. Da die Freiwillige Feuerwehr eine Pflichtaufgabe im Ehrenamt erfüllt sind alle gefordert für eine positive Stimmung zu sorgen. Falsche und dieser Idee entgegen gerichtete Äußerungen sind kontraproduktiv, so der Rathauschef und spielte damit Berichte auf einer Internetplattform an. Zum Schluss wünschte der OB allen Feuerwehren gesundes Heimkehren von allen Einsätzen und sagte: „Bleiben Sie am Schlauch – haben Sie weiterhin Spaß an der Feuerwehrarbeit“.