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Einsatzstatistik

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24 Stunden, Einsatz für die Jugendfeuerwehr Rheinstetten   

altEs ist 10.42 Uhr „Alarm für den Löschzug!!! Größere Rauchentwicklung im Bereich des Epplesees“, schallt es durch den Lautsprecher dem ein Alarmgong vorangegangen war. Zeitgleich klingelt das Alarmfax in der Umkleidekabine. Doch anders als bei einem realen Einsatz laufen heute keine Feuerwehrmänner und -frauen in die Umkleide sondern Jugendliche im Alter von 10-17 Jahren gefolgt von ihren Betreuern. Einsatz oder Übung, vor Ort und bei den Jugendlichen nicht wirklich zu unterscheiden. Zu real wirkt diese 24 Stunden dauernde „Übung“, die wie drei Jahre zuvor von Philip Bennewirtz, unterstützt durch Michael Barth, ausgearbeitet wurde.

Bereits um 09.30 Uhr hieß es für fast 30 Jugendliche, ähnlich wie bei einer Berufsfeuerwehr antreten in der Fahrzeughalle, Einteilung auf die Fahrzeuge, Geräte überprüfen und Schlafraum herrichten. Ab 10.00 Uhr waren die Jugendfeuerwehrler im Dienst und warteten darauf, dass der Gong ertönt und einen Einsatz meldet. Wann, wo und wieviel sie heute erleben werden, dass wusste keiner. Auch nicht die Betreuer, denn auch diese wollten „überrascht“ werden. Am Epplesee eingetroffen sorgten 3 Nebelmaschinen und ein Team von 6 Übungsvorbereitern dafür, dass alles nach einem möglichst realen Brand aussah. Wasser musste zur Brandbekämpfung zunächst aus den Tanks der Fahrzeuge entnommen werden, bis die Wasserversorgung aus dem See aufgebaut war. Letzten Endes klappte dies reibungslos und sehr zügig, sodass der Flächenbrand sich nicht auf den angrenzenden Wald ausbreiten konnte. Nachdem der Brand gelöscht und das Material zurückgebaut war besetzten die Nachwuchsbrandschützer wieder das zentrale Feuerwehrhaus, doch Zeit zum Ausruhen blieb nur kurz. Die Brandmeldeanlage der Firma „Hirsch & Sohn“ hatte ausgelöst und verwehrte den Jugendlichen die pünktliche Einnahme des Mittagessens. Gott sei Dank stellte man vor Ort fest, dass es sich hierbei nur um einen Fehlalarm der Anlage handelte. Nachdem man die Melder kontrolliert hatte, konnte die Anlage zurückgestellt werden und das Feuerwehrhaus angefahren werden. Nach dem Mittagessen standen Fahrzeugpflege und kleinere Arbeiten im Jugendraum an. Über die Mittagszeit hinweg wurde die komplette Wachmannschaft an den Federbach alarmiert. Hier musste kein Einsatz sondern eine Teamfindungsaufgabe bewältigt werden. Es galt mit den mitgeführten Materialien der Löschfahrzeuge Material von einer Flussseite auf die Andere zu befördern. Am Ende entschied man sich für den Bau einer Seilfähre und einen Steg. So konnte nach etwas über einer Stunde die zum Löscheinsatz benötigten Materialien über den Fluss gebracht werden. Gegen 17 Uhr wurde dann wieder Großalarm ausgelöst. Bei der Firma Südroh in Mörsch hatte ein Mitarbeiter an einem LKW herabtropfende grüne Flüssigkeit festgestellt. Beim Öffnen des Fahrzeugs trat ätzender Geruch und weißer Nebel aus. Daraufhin alarmierte man die Feuerwehr und gleichzeitig den Jugendfeuerwehr ABC-Zug aus Karlsruhe, der mit einem Fahrzeug, besetzt mit Jugendfeuerwehrlern zur Unterstützung anrückte. Vor Ort wurden durch die Jugendfeuerwehr die verletzte Person unter Schutzanzügen und Atemschutz gerettet und dem Rettungsdienst zur Behandlung übergeben. Weiter wurde der auslaufende Stoff identifiziert. Der Dampf mit Wasser niedergeschlagen und das Leck an einem auf der Ladefläche des LKW befindlichen Fasses abgedichtet. Durch den Jugend-ABC Zug wurde eine Dekonstelle aufgebaut, eingesetzte Trupps gereinigt und Messungen durchgeführt. Zum Abschluss gab es von der Firma „Südroh“ für jeden noch ein Getränk. Anschließend nahmen die Jugendfeuerwehren aus Rheinstetten und Karlsruhe gemeinsam ein Abendessen im Feuerwehrhaus ein, bevor die Gäste aus Karlsruhe wieder die Heimreise antraten und der Alarmgong abermals die Nachwuchskräfte zu einem Einsatz alarmierte. Am Rösselsbrünnle war gegenüber der Haltestelle ein kleiner Flächenbrand ausgebrochen, der durch die Besatzung eines Löschfahrzeuges rasch gelöscht werden konnte. Zurück auf der Wache wurden die verschmutzten Gerätschaften gereinigt und sich im Jugendraum bei einer Runde Kicker und Billard entspannt. Bis erneut die Leitstelle zu einem Zimmerbrand alarmierte. Bereits auf der Anfahrt wurde eine Rauchwolke entdeckt. „Es brennt ja wirklich“ sagte einer der Jugendlichen bei der Ankunft. Die Übungsleitung hatte Tage zuvor ein kleines Holzhaus aus Paletten, Stroh und Holzlatten gezimmert. Nun galt es aus allen Rohren so viel Wasser wie möglich aus sicherer Entfernung ins Feuer zu spritzen und dann im Nachgang mittels Wärmebildkamera und Haken die Holzreste auseinander zu ziehen und letzte Glutnester mit Wasser abzulöschen. Dieser Einsatz zog sich noch weit in den frühen Abend hinein. Kurz nach Mitternacht wurden die Älteren gegen 23.30 Uhr zu einem Verkehrsunfall alarmiert. Dort musste für die Polizei ein Unfall ausgeleuchtet und Betriebsstoffe aufgenommen werden. Die Jüngeren aus der Mannschaften konnten indes weiterschlafen. In den frühen Morgenstunden alarmierte man abermals. Dieses Mal lautete das Stichwort „LKW-Brand“. Vor Ort konnte allerdings kein Fahrzeug gefunden werden und so war dieser Einsatz schnell erledigt. Bis am Morgen nochmals zu einem Wohnungsbrand alarmiert wurde. Am Waldspielplatz war die Hütte durch Blitzschlag in Brand geraten und alles verraucht. Durch Nebelmaschinen und Lichteffekten glaubten viele Kinder wirklich daran, dass die „Maifesthütte“ brenne. Nach kurzer Zeit war aber alles im Griff und die Jugendlichen begaben sich zum Frühstücken ins Feuerwehrhaus. Kurz vor Dienstende mussten alle nochmals ran. Die Polizei Rheinstetten benötigte die personelle Unterstützung der Feuerwehr beim Schulzentrum. Auf dem Gelände wurde ein Orientierungsloser älterer Herr vermutet, welcher seit dem Vorabend im Altersheim abgängig war. Bereits nach kurzer Zeit konnten die Suchtrupps den Notleidenden finden und an den Rettungsdienst übergeben. So endete der Einsatz der Jugendfeuerwehrfrauen und –Männer gerade noch rechtzeitig zum Schichtende.

 

Ein herzliches Dankeschön gilt den Firmen „Hirsch & Sohn“ und „Südroh“ für die Bereitstellung des Übungsgeländes und der Verpflegung vor Ort. Dem Leiter des Polizeipostens Rheinstetten Herrn Hofmann sowie seinem Kollegen Herrn Fitterer, die eigens für die Übung ihr Wochenende unterbrachen. Der Firma Fire and Flames für die Pyrotechnik, dem Küchenteam und allen an der Organisation und Durchführung beteiligten Kameraden der Abteilung Rheinstetten und des Jugend-ABC-Zuges der Feuerwehr Karlsruhe.

Den Jugendlichen wird dieser Tag sicher noch lange in Erinnerung bleiben